Mit den Streithelfer*innen hatten viele schon einmal Kontakt, doch seit nicht allzu langer Zeit sind auch Vertrauensschüler*innen Teil unseres Schulgeschehens. Wo ist der Unterschied, wie wird man eine*r des Teams, wie verläuft die Ausbildung, wie läuft eine Sitzung ab und alles Weitere erfahrt ihr in diesem Artikel.
Möglicherweise sind manche von euch in der Unterstufe daran interessiert, selbst Streithelfer*in zu werden. Nach erfolgreichen Wahlen in euren Klassen habt ihr die Chance, eine Ausbildung als
Mediator*in zu bekommen. Doch was macht man als solche*r und wie aufwändig ist die Ausbildung?
Die Ausbildung umfasst sechs Einheiten zu je drei Schulstunden am Nachmittag. Bei Nachmittagsunterricht bekommt man die Zeit entschuldigt. In diesen lernt man verschiedene Möglichkeiten, den Streit zu schlichten, beispielsweise das in unserer Schule bekannte 5-Phasen-Modell. Nicht nur das, sondern auch anderes wird gelehrt: Gewaltfreie Kommunikation, Rollenspiele oder auch, die Ruhe zu bewahren.
Die wichtigste Zutat für eine erfolgreiche Mediation ist die Motivation der Streitparteien, sich um eine Einigung zu bemühen. Falls ihr also darüber nachdenkt, die Streithilfe zu Rate zu ziehen, ist das schon ein gutes Zeichen.
Zu den Streithelfer*innen kannst du alleine oder mit einer Gruppe in eine Sitzung kommen, wenn dich zum Beispiel das Thema “Mobbing” betrifft. Das Team kümmert sich jedoch auch, wie der Name schon sagt, um Streit jeglicher Form, solange er im Schulrahmen abläuft und keine Lehrer*innen in den Konflikt verwickelt sind.
Bei einem solchen Treffen spricht man mit euch und mit der anderen Partei, um beide Seiten kennenzulernen und einander bewusst zu machen, dass die Gefühle der anderen Person ebenfalls wichtig sind. Anschließend versucht man, gemeinsam mit euch eine Lösung zu finden. Um sicherzustellen, dass ihr euch daran haltet, wird ein weiteres Treffen drei bis vier Wochen später arrangiert.
Das Gespräch dauert ca. ein bis zwei Stunden und kann sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schulzeiten stattfinden. Während dieses Treffens werden sich zwei Streithelfer*innen mit eurem Problem befassen, um schlussendlich zu einem gemeinsamen Entschluss zu kommen. Oft gibt es auch mehrere Gesprächstermine, um zu beobachten, ob es Fortschritte gibt bzw. wie gut die gemeinsam formulierten Ziele umgesetzt worden sind. Das Team hat schon viele erfolgreiche Fälle gehabt und, falls die angewendeten Methoden nicht funktionieren sollten, leitet es euch an professionelle Unterstützung weiter. Das Motto: unparteiisch, verschwiegen, ernsthaft.
Eine neues Angebot der Streithilfe sind die Gespräche mit Vertrauensschüler*innen. Diese haben eine Weiterbildung in Sachen Beratung absolviert und bieten Einzelgespräche an, statt wie Streithelfer*innen einen Streit mehrerer Personen zu behandeln. Ihr könnt mit ihnen über alles sprechen, was euch bedrückt oder beschäftigt, zum Beispiel über Noten, jedoch auch über Außerschulisches wie etwa häusliche Gewalt oder verstorbene Familienmitglieder. Es ist der Psychotherapie ähnlich, nur ist es kostenlos und man wird von Schüler*innen beraten. Allerdings bleibt zu betonen, dass Vertrauensschüler*innen nicht professionell ausgebildet wurden, doch sie können dabei unterstützen, Hilfe zu finden. Weder Vertrauensschüler*innen noch Streithelfer*innen werden Informationen an Dritte weitergeben.
Wenn ihr euch ein Gespräch bei den Streithelfer*innen oder den Vertrauensschüler*innen wünscht, kommt einfach in der 15min-Pause am Donnerstag in das Streithelfer*innenkammerl im 3. Stock, oder schreibt dem Team eine E-Mail an streithilfe@stud.ahs-rahlgasse.at.
Geschrieben von Emilie Rajsky und Elias Böhm